Stadthorizont

Der Blick, der sich mir bietet,
ist so weit und leer,
trostlos, dennoch grün und verloren.
Weit in der Ferne,
steigt Rauch gleichsam auf, unmöglich,
verlierend sich im Winde!
Gelber Fetzen vor meinen Augen,
vom Winde niemals auch nur angehaucht,
weise mir den Weg ins Glück,
lass mich nicht alleine streiten!
Kahles Laub, knochiges Geäst,
matschig stinkender Asphalt.

Plötzlich steigt der Teufel herab,
macht er mir das Angebot, zu sterben?
Zwar nähm ich’s dankend an,
doch etwas in mir sagt:
Halt, stopp, dies ist nicht der wahre Teufel,
es ist ein Feuerwehrhydrant!
Zwei Hörner hatten sich
im Winde schmiegsam angebracht,
sie tönten, brausten durch die leere Stadt.
Und so kreisen die Gedanken weiter
durch graue Zeit und grauen Raum
und längst versiegten Ruhm.

Illusionen, Träume, Schlaflosigkeit!
Sie kommen mir im Wunsch entgegen,
eingehend gar und auf Kommando,
sieben Türen hat das Schloss!
Die Türe selbst, bewacht
von tausend Soldaten und Trompeten,
uneinnehmbar, sogar unfehlbar?
Keine Seele rührt sich hier.
Alles stumm, alles still.
Stille macht uns depressiv,
nimmt uns den letzten Lebensfunken!

Nein, ich bin noch nicht bereit,
endlich diese Welten zu betreten,
von denen man nur träumen kann!
Etwas zieht mich, gleiches drückt mich.
Ich drohe zu zerschellen
an des Himmels Wolkenwand.

Gekocht am 1. November 2006.